Arzneimittel

Befragung ergibt: Kombipräparate bei Erkältungen sind wirksam und beliebt

Trotz der vielfältigen Hygienemaßnahmen in der Coronapandemie fangen sich viele Menschen vor allem in der kalten Jahreszeit eine Erkältung ein. Wenn der Kopf dick ist und die Nase läuft, nehmen Patienten in Deutschland gern Kombinationspräparate, kurz: Kombipräparate, zu sich.

Apothekerin redet in einer Apotheke mit einer Mutter und ihrem Sohn.
Kombipräparate gegen Erkältungen sind apothekenpflichtig. Die Apothekerin oder der Apotheker hilft bei Fragen gern weiter. (Foto: MonkeyBusiness – Adobe Stock)

Arzneimittel-Kombipräparate sind wie alle Medikamente von den zuständigen Behörden geprüft und enthalten mehrere aufeinander abgestimmte Wirkstoffe. Sie versprechen Hilfe gegen verschiedene Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und Kopfschmerzen. Rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke wie Aspirin complex, Grippostad C, Thomapyrin oder Wick MediNait sind daher bei Patienten beliebt.

Wie eine repräsentative Befragung des Gesundheitsmonitors unter 1.000 Personen im Jahr 2020 ergeben hat, bevorzugen insbesondere jüngere Menschen Kombipräparate gegen Erkältungssymptome. Demnach nutzen mehr als die Hälfte der Befragten unter 30 Jahren – 53 Prozent – diese Arzneimittel, während es im Durchschnitt etwas weniger als die Hälfte (42 Prozent) sind. Aus der jüngsten Gruppe der Befragten (15 bis 29 Jahre) nahm jeder etwa Sechste (16 Prozent) sogar drei bis vier Mal im Jahr Kombipräparate ein. Menschen aus den anderen Altersgruppen verwendeten ebenfalls Kombipräparate, jedoch etwas seltener.

Jüngere wollen mit Kombipräparaten fit sein für Ausbildung, Beruf oder Familie

„Der Nutzen der Kombipräparate für jüngere Menschen liegt auf der Hand“, erläutert Dr. Elmar Kroth, Arzneimittelexperte beim BAH, dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller. „Wer jung und in Ausbildung oder berufstätig ist, muss oft trotz Erkältung einsatzfähig bleiben. Und nicht zu vergessen: Viele Menschen im jungen oder mittleren Alter müssen fit sein, um ihre Kinder zu versorgen oder die Eltern zu pflegen.“

Junge Frau sitzt vor einem Laptop und putzt sich die Nase mit einem Papiertaschentuch. Vielleicht würde ihr jetzt ein Kombipräparat helfen.
Um trotz Erkältung fit für den Beruf zu sein, greifen besonders jüngere Personen gern zu Kombipräparaten. (Foto: AntonioDiaz – Adobe Stock)

Fest steht: Gute Erfahrungen hat die Mehrheit der Befragten mit den vielfältigen Erkältungshelfern gemacht. Laut Gesundheitsmonitor geben mehr als drei von vier Befragten (77 Prozent) an, dass ihnen Kombipräparate immer oder meistens geholfen haben. Ein ähnliches Resultat ergab sich bei der Frage nach dem Grund für den Griff zu dieser Art Medikament: 57 Prozent der Befragten, also mehr als die Hälfte, sagten, sie hätten sich deshalb für ein Kombipräparat entschieden, weil sie damit zuvor schon gute Erfahrungen gemacht hätten. „Das bestätigt: Die Bevölkerung schätzt die Kombipräparate, denn sie haben eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit“, sagt Kroth.

Mehrere Symptome bekämpfen und in Beruf und Familie einsatzfähig sein

Aber: Welches genaue Ziel verfolgen die Patienten mit der Einnahme von Kombipräparaten? Bei der Befragung des Gesundheitsmonitor war hier eine Mehrfachnennung von Antworten möglich. Top-Antwort bei über der Hälfte (63 Prozent) der Befragten war: „Ich nutze Kombipräparate, um damit mehrere Symptome gleichzeitig bekämpfen zu können.“ Aber 29 Prozent – also fast jeder Dritte Befragte – sagten auch: „Um zur Arbeit gehen zu können.“

Infografik zum Thema Kombipräparate: 77 Prozent geben an, dass ihnen Kombipräparate immer oder meistens geholfen haben.

„Interessant ist, dass mehr Frauen als Männer hier das Thema Arbeit angeben“, sagt Kroth. „Bei den Herren waren es 24 Prozent, bei den Damen 34 und damit ganze zehn Prozent mehr.“ Über Gründe für diesen Unterschied könne man aber nur spekulieren. „Frauen arbeiten öfter als Männer in sozialen Berufen wie der Medizin, Pflege oder Erziehung – da kann man bzw. Frau noch schlechter fehlen als im Büro, jede Hand wird gebraucht. Das könnte einer der Gründe für diesen Unterschied sein“, vermutet Kroth.

Kombipräparate: Männer fragen gern den Arzt oder Apotheker

Übrigens ist auch ein weiterer Vergleich zwischen den Geschlechtern interessant: Jeder Vierte Befragte (25 Prozent) entschied sich für ein Kombipräparat, weil der Apotheker dazu riet. Diese Antwort nannten überwiegend Männer (35 Prozent der männlichen Befragten). „In der Apotheke oder beim Arzt um Rat zu fragen, wenn es um die Wahl eines Medikaments geht, ist in jedem Fall hilfreich“, rät Kroth. „Der Apotheker kann erklären, wie ein Medikament eingenommen wird, wie lange es höchstens anzuwenden ist und welche Neben- oder Wechselwirkungen auftreten können.“

Über den Gesundheitsmonitor

Der Gesundheitsmonitor des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) besteht aus einer jährlichen Befragung zur allgemeinen und persönlichen Versorgungssituation in Deutschland. Dabei geht es vor allem darum, wie gut die Befragten die Gesundheitsversorgung finden. Darüber hinaus werden in unregelmäßigen Abständen 1.000 Bundesbürger zu weiteren Themen rund um die Arzneimittelversorgung befragt – etwa zu Kombipräparaten. Die Befragung wird von The Nielsen Company durchgeführt.

Weitere Informationen zum Gesundheitsmonitor gibt es unter:
www.bah-bonn.de/presse/bah-gesundheitsmonitor/