Was ist ein Gelbes Rezept?
Auf dem gelben Rezept werden alle Medikamente vermerkt, die unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fallen. Es wird in dreifacher Ausführung ausgestellt – das Original-Rezept behält die Krankenkasse ein, der Arzt und der Apotheker erhalten zu Dokumentationszwecken ebenfalls einen Abzug. Der behandelnde Arzt muss seinen Teil des Rezeptes übrigens drei Jahre vom Tag der Ausstellung an aufbewahren.
Die BtM-Rezepte müssen alle mit fortlaufenden neunstelligen Nummern versehen sein, die dem verschreibenden Arzt zugeordnet werden können.
Wozu dient das gelbe Rezept?
Betäubungsmittel (BtM) dürfen ausschließlich auf den von der Bundesopiumstelle herausgegeben Formblättern verschrieben werden. Das sogenannte gelbe Rezept wird auch BtM-Rezept genannt und ist nur für den Praxisbedarf (ambulante Verschreibung) anzuwenden. Das gelbe Rezept-Formular wird von der Bundesopiumstelle personenbezogen für einen Arzt herausgegeben.
Kliniken, Krankenhäuser, Notfalldienste und Hospizeinrichtungen verwenden hingegen bei der Verschreibung von Betäubungsmitteln den BtM-Anforderungsschein (stationäre Verschreibung), der nur für den Stationsbedarf anzuwenden ist.
Wie lange ist ein gelbes Rezept gültig?
Das BtM-Rezept ist acht Tage (inklusive Ausstellungsdatum, Sonn- und Feiertage) gültig. Der BtM-Anforderungsschein für den Stationsbedarf hat keine zeitliche Begrenzung.
Wann darf ein gelbes Rezept ausgestellt werden?
Welche Medikamente als Betäubungsmittel geführt werden, darüber gibt das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) Auskunft. Darunter fallen zum Beispiel starke Schmerzmittel wie Morphium.
Das Betäubungsmittelgesetz regelt auch, wann ein Betäubungsmittel verschrieben werden darf. So heißt es im Paragraph 13 des BtMG, dass Betäubungsmittel nur dann verschrieben werden dürfen, wenn ihre Anwendung am oder im menschlichen oder tierischen Körper begründet ist und der beabsichtigte Zweck auf andere Weise nicht erreicht werden kann.
Welches Betäubungsmittel in welcher monatlichen Höchstmenge vom Arzt verschrieben werden dürfen, darüber informiert die Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV). So gilt zum Beispiel für die Verschreibung von Cannabis in Form von getrockneten Blüten eine Höchstmenge von 100.000 mg.
Gelbes Rezept: Diese Angaben dürfen nicht fehlen
Folgende Angaben müssen unter anderem auf dem gelben Rezept (Betäubungsmittelrezept) vom Arzt gemacht werden:
- Vollständiger Name und Anschrift des Patienten
- Kostenträgererkennung, Versicherten-Nummer und Versicherten-Status
- Ausstellungsdatum
- Arzneimittelbezeichnung
- Gewichtsmenge des enthaltenen Betäubungsmittels je Packungseinheit
- Darreichungsform
- Menge des verschriebenen Arzneimittels in Gramm oder Milliliter
- Gebrauchsanweisung mit Einzel- und Tagesabgabe oder einen Hinweis auf eine schriftliche Gebrauchsanleitung, die dem Patienten im Vorfeld übergeben wurde
- Name des verschreibenden Arztes, die Berufsbezeichnung, Anschrift und Telefonnummer
- Unterschrift des Arztes
Zusätzliche Kennzeichnungen auf dem gelben Rezept
Auf einigen Rezepten sind zusätzlich noch folgende Buchstaben vermerkt:
Buchstabe A: Ein gelbes Rezept wird mit dem Buchstaben A versehen, wenn im Einzelfall von der zulässigen Höchstmenge des Betäubungsmittels abgewichen werden kann. Dies ist allerdings nur bei Patienten in Dauerbehandlung möglich.
Buchstabe S oder Z: Ist das gelbe Rezept mit einem S oder Z gekennzeichnet, werden hier Substitutionsmittel verordnet. Substitutionsmittel (zum Beispiel Methadon) werden bei einer Drogenersatztherapie verschrieben.
Buchstabe N: Ist der Buchstabe N vermerkt, handelt es sich um eine Notfallverschreibung.
Wie wird das gelbe Rezept abgerechnet?
Abgerechnet werden die Betäubungsmittel je nach Versichertenstatus des Patienten.
Quellen
- Deutsches ApothekenPortal (DAP): www.deutschesapothekenportal.de,
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Betaeubungsmittel/_node.html
- Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz