Apotheke

Das E-Rezept: So denken Patienten darüber

Das elektronische Rezept, kurz E-Rezept, wird voraussichtlich bis Ende 2022 in unserem Gesundheitssystem umgesetzt sein. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das, dass sie zukünftig von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin kein Papierrezept mehr erhalten, sondern über eine App auf ihrem Smartphone ein digitales Rezept ausgestellt bekommen. Dieses können sie dann in ihrer Apotheke einfach und unkompliziert einlösen.

Apothekerin berät zum E-Rezept und unterstützt die Kundschaft persönlich
Ein Kunde löst sein E-Rezept in der Apotheke ein und wird dabei von einer Apothekerin beraten. Quelle: iStock_SDI Productions

In einer im April durchgeführten repräsentativen Gesundheitsmonitor-Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) gaben die Menschen in Deutschland darüber Auskunft, wie sie zum E-Rezept stehen, ob sie bereits davon gehört haben und welche Vorteile sie sich von der Digitalisierung der Rezeptausstellung erhoffen.

Ist das E-Rezept in der Bevölkerung bekannt?

Fast zwei Drittel aller Deutschen (64 Prozent) haben bereits vom E-Rezept gehört, aber nur nahezu drei von zehn Personen (28 Prozent) haben sich näher über das E-Rezept und was seine Einführung bedeutet informiert. Je jünger die Menschen sind, desto größer ist das Interesse (46 Prozent in der Altersklasse 18 bis 39 Jahre). Bei den älteren Befragten gaben nur noch 18 Prozent an, sich über die elektronische Rezepterstellung informiert zu haben. Die meisten Personen haben ihre Erkundigungen in der Arztpraxis (48 Prozent) oder in der Apotheke (42 Prozent) eingezogen.

Wie wird das e-Rezept genutzt? Wird es angenommen?

Die Mehrheit der Befragten findet das E-Rezept praktisch (65 Prozent) und sinnvoll (64 Prozent). 62 Prozent gaben an, es in ihrer Apotheke vor Ort einlösen zu wollen, 42 Prozent würden es bei einer Versandapotheke einreichen. Immerhin 46 Prozent würden es bevorzugen, wenn sie ihr Rezept weiterhin in der Papierform erhielten, auch wenn das dann nicht mehr möglich ist. Und 43 Prozent aller Befragten möchten sich das elektronische Rezept ausdrucken bzw. ausdrucken lassen. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Bevölkerung fühlt sich mit dem E-Rezept sicherer, da alle ihre einzunehmenden Arzneimittel elektronisch dokumentiert und auf Wechselwirkungen geprüft würden.

Grafik über das E-Rezept: Fast zwei von drei Deutschen finden das E-Rezept praktisch
Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller: Gesundheitsmonitor von NielsenIQ

Welche Vorteile bietet das E-Rezept?

Viele Menschen erwarten zukünftig vor allem eine bequemere Rezeptausstellung sowie eine Vereinfachung der Rezepteinlösung in der Apotheke. Wer das E-Rezept in der Apotheke einlösen möchte, kann sich weiterhin vor Ort beraten lassen und sich bei Fragen zur Einnahme von Arzneimitteln persönlich an den Apotheker oder die Apothekerin wenden.

Weitere Vorteile:

  • weniger Papierverbrauch (69 Prozent)
  • einfachere Erstellung von Folgerezepten ohne Arztbesuch (57 Prozent)
  • bessere Dokumentation der verordneten Arzneimittel (50 Prozent)
  • kontaktloses Ausstellen (47 Prozent)
  • schnellere Arzneimittelbelieferung in die Vor-Ort-Apotheke oder nach Hause (43 Prozent)
  • mehr Transparenz über Wechselwirkungen (36 Prozent)
  • mehr Zeit für eine qualifizierte persönliche Beratung durch das Apothekerpersonal (23 Prozent)