Arzneimittel

Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen

Die meisten Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Zu ihnen gehören drei Gruppen: pflanzliche, homöopathische und anthroposophische Arzneimittel. Das sind, vereinfacht gesagt, alle Arzneimittel, die nicht chemisch-synthetisch sind.

Phytopharmaka sind traditionelle Arzneimittel, deren Wirksamkeit durch jahrzehntelange Anwendungen und Erfahrungen als erwiesen gilt. (Foto: AlexRaths – iStock)

Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen sind in Deutschland sehr beliebt.  Sie sind ein wichtiger und sowohl traditioneller als auch hochaktueller Teil der Versorgung mit Arzneimitteln.

Welche Arzneimittel gehören zu den Arzneimitteln der Besonderen Therapierichtungen?

Pflanzliche Arzneimittel:

Pflanzliche Arzneimittel nennt man auch „Phytopharmaka“ oder kurz „Phytos“. Phytos sind sozusagen die ersten Arzneimittel der Geschichte, denn schon vor Jahrtausenden heilten Menschen mithilfe von Arzneipflanzen Krankheiten und andere Gebrechen. Viele der heutigen Phytos sind traditionelle Arzneimittel, deren Wirksamkeit durch jahrzehntelange Anwendungen und Erfahrungen als erwiesen gilt. Arzneimittel-Hersteller müssen – genau, wie es auch bei anderen Arzneimitteln der Fall ist – Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit eines pflanzlichen Arzneimittels sicherstellen, bevor sie es auf den Markt bringen.

Homöopathische Arzneimittel:

Der Begriff „Homöopathie“ bedeutet so viel wie „ähnliches Leiden“. Das ist auch das wichtigste Grundprinzip der Homöopathie. Es besagt, dass Krankheiten mit dem Mittel geheilt werden, das beim Gesunden die Beschwerden, unter denen der Kranke leidet, hervorruft. Homöopathische Arzneimittel werden auch „Homöopathika“ genannt. Ihre Rohstoffe sind entweder pflanzlichen, mineralischen, metallischen oder tierischen Ursprungs. Homöopathika dürfen nur in Apotheken abgegeben werden. Sie sind besonders gut geeignet, um bei leichten vorübergehenden Erkrankungen angewendet zu werden. Apotheker beraten Patienten dabei gern. Mehr über die Homöopathie lesen Sie hier.

Anthroposophische Arzneimittel:

Wie bei den Homöopathika sind die Rohstoffe pflanzlichen, mineralischen, metallischen oder tierischen Ursprungs. Der Begriff „Anthroposophie“ setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „anthropos“, der Mensch, und „sophia“, die Weisheit. Damit wird der sich selbst erkennende Mensch in den Mittelpunkt gestellt. Ziel ist, den Einzelnen als vielschichtiges Wesen in Krankheit und Gesundheit zu verstehen – und seinen Heilungsprozess auf allen Ebenen zu unterstützen. Die Anregung der Selbstheilungskräfte verleiht dem kranken Menschen eine aktive Rolle in der Überwindung seiner Krankheit.

Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. (Foto: MoustacheGirl – iStock)

Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen werden immer beliebter

Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen haben eine nicht unwesentliche Marktbedeutung. Im Jahr 2017 betrug der Anteil rezeptfreier pflanzlicher und homöopathischer Arzneimittel (in der Selbstmedikation und ärztlich verordnet) 31 Prozent des Umsatzes mit rezeptfreien Arzneimitteln im Apothekenmarkt inklusive Versandhandel.


Quelle: IMS OTC® Report